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Die Schwarzwälder Kirschtorte

Die Schwarzwälder Kirschtorte verbreitete sich seit etwa 100 Jahren zunächst in Deutschland, um dann auch weltweit Bekanntheit zu erlangen. Seither gilt sie als die klassische deutsche Torte schlechthin. Sie ist seit 2014 eine eingetragene „garantiert traditionelle Spezialität“.

Die Schwarzwälder Kirschtorte ist zweifellos neben Kuckucksuhr, Bollenhut und Schinken ein Symbol für die beliebte deutsche Ferienregion. Markenrechtlich ist die Schwarzwälder Kirschtorte nicht geschützt, so dass sie überall produziert und serviert werden kann.      

Ursprung der Schwarzwälder Kirschtorte  

Über den Ursprung der Schwarzwälder Kirschtorte gibt es gleich mehrere Theorien. Am wahrscheinlichsten ist, dass die Rezeptur für die Spezialität auf den aus Riedlingen stammenden Konditor Josef Keller (1887-1981) zurückgeht, der einst im Caféhaus Ahrend in Bad Godesberg arbeitete und dem im Jahr 1915 die Grundrezeptur in den Sinn kam.

Ein Rezept aus dem Jahr 1927, nach dem heute noch gebacken wird, befindet sich übrigens im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof.

Konditor Josef Keller eröffnete später in Radolfzell am Bodensee sein eigenes Café, wo er die von ihm kreierte Tortenspezialität servierte.  

Die Schwarzwälder Kirschtorte traf den Geschmack der Gäste, so dass sie von Radolfzell aus ihren Siegeszug rund um die Welt antreten konnte. Zunächst wurde die Spezialität in Konditoreien der deutschen, österreichischen und schweizerischen Großstädte während der 1930er Jahre populär. Dass die Sahnetorte erst ab diesem Zeitpunkt wirkliche Verbreitung fand, lag an fehlenden elektrischen Kühlschränken, die nun auf den Markt kamen. Davor war die Köstlichkeit hauptsächlich in Konditoreien erhältlich.

Durch effiziente Kühlgeräte, die sich jeder leisten konnte, war es möglich, Sahnetorten aller Art zuverlässig zu kühlen. Dieser Umstand ebnete der Schwarzwälder Kirschtorte den Weg.      

Video: Schwarzwälder Kirschtorte – das klassische Rezept

Torte mit unverwechselbarem Geschmack  

Die Schwarzwälder Kirschtorte besteht wesentlich aus Schokoladenbiskuitböden, einer Kirschfüllung, Sahne, Kirschen, Schokoladenraspeln. Sehr wichtig für den unverwechselbaren Geschmack ist natürlich ein Schuss Kirschwasser, das aus dem Schwarzwald sein muss.

Die Spirituose darf nur dann als „Schwarzwälder Kirschwasser“ bezeichnet und vertrieben werden, wenn sie aus den fruchtigen Schwarzkirschen der Region gebrannt wurde. Wer ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte genießen möchte, sollte sich also darüber klar sein, dass es den besonderen Geschmack der Leckerei nur mit einem gewissen Anteil an Kirschwasser gibt.  

Von der Deutschen Lebensmittelkommission wurde in den „Leitsätzen für feine Backwaren“ genau geregelt, was in die Rezeptur gehört: „Schwarzwälder Kirschtorten sind Kirschwasser-Sahnetorten oder Kirschwasser-Butterkremtorten, auch deren Kombination. Als Füllung dienen Buttercreme und/oder Sahne, teilweise Canache sowie Kirschen, auch als Stücke in gebundener Zubereitung. Der zugesetzte Anteil an Kirschwasser ist geschmacklich deutlich wahrnehmbar. Für die Krume werden dunkle und/oder helle Wiener- oder Biskuitböden verwendet. Die Masse für die dunklen Böden enthält mindestens 3 Prozent Kakaopulver oder stark entölten Kakao. Für den Unterboden wird auch Mürbeteig verwendet. Die Torte wird mit Butterkrem oder Sahne eingestrichen, mit Schokoladenspänen garniert.“  

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung nennt als weitere  Mindestanforderungen an eine Schwarzwälder Kirschtorte noch, dass die Torte einen Durchmesser von mindestens 17 cm haben muss.

Wichtig ist weiter, dass die Sahne mindestens 30 % Fett enthalten, die Krume aus mindestens zwei Bisquitböden bestehen und die Früchte aus ganzen oder stückigen Sauerkirschen bestehen muss. Weitere Aromen dürfen nicht zugesetzt werden. Schließlich muss die Randgarnierung der Torte aus Schokolade oder Schokoladenkuvertüre hergestellt werden.  

Die klaren Regeln sorgen dafür, dass man auf dem Kuchenteller immer das serviert bekommt, was man von den Schwarzwälder Spezialitäten erwartet.

Ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte sollte man deshalb immer genießen und sich dazu die nötige Zeit nehmen.      

Ein kulinarisches Kulturgut  

Die Schwarzwälder Kirschtorte kann durchaus als kulinarisches Kulturgut bezeichnet werden, auch wenn letztlich nicht geklärt ist, wie der Name für Josef Kellers Sahnetorte zustande kam. Hierfür gibt es mehrere Theorien.

Es kann aber vermutet werden, dass sich die Farben Schwarz, Weiß und Rot an den Schwarzwälder Trachten orientierten. Demnach stünden die Schokoraspel für die schwarzen Kleider, die Sahne für die weißen Blusen und die Kirschen für den Bollenhut. Auch das Schwarzwälder Kirschwasser, das für den Geschmack der Torte sehr wichtig ist, könnte bei der Namensvergabe eine Rolle gespielt haben.  

Nicht vergessen werden sollte ein möglicher Vorläufer der Torte, in welchem sich schon deren Zutaten fanden. Lange bevor es die Torte gab, gab es Schwarzwälder Crème. Für dieses Dessert, das als Ideengeber für die Schwarzwälder Kirschtorte fungiert haben könnte, kochten die Bauersfrauen des Mittelgebirges Kirschen ein, mischten diese mit Rahm und träufelten schließlich Kirschwasser darüber. Diese Kombination aus Kirschen, Sahne und Kirschwasser wurde wohl schon im 19. Jahrhundert im Südschwarzwald zubereitet.   

Ein Festival für die Kirschtorte  

Alle zwei Jahre findet in Todtnauberg im Schwarzwald das Schwarzwälder Kirschtorten Festival statt. Hier treten Konditoren und Hobbybäcker in zwei Wettkampfklassen mit ihren selbstgemachten Torten an, um die beste Schwarzwälder Kirschtorte zu küren und auszuzeichnen. Neben diesem Wettkampf findet daneben ein Volksfest mit Musik und Verkostungen statt.

Wenngleich heute diese Torte weltweit zubereitet und mit Genuss verzehrt wird, schmeckt sie natürlich im Schwarzwald am besten. Ein Grund mehr, ein Ferienhaus im Schwarzwald zu besuchen, um zu entspannen und die wunderschöne Natur dieser Landschaft und deren Kultur zu genießen.

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